Wahlkampftipps

Kandidatenvorstellung - Diskussion oder Show?

Bei einer Sache gibt es keine Politikverdrossenheit: Kandidatenvorstellungen oder -diskussionen sind meistens bestens besucht. Auch die örtlichen Medien schenken diesen Veranstaltungen (im Gegensatz zu anderen Wahlkampfveranstaltungen) meistens viel Beachtung. Kein Wunder - sind sie in vielen Fällen auch der Veranstalter. Manchmal schießen sie jedoch bei diesen Kandidatenvorstellungen vor lauter Selbstdarstellung weit über das Ziel hinaus: da werden "Probeabstimmungen" in der Halle gemacht, die Kandidaten müssen ihre Vorstellung während eines Showcookings machen - und leider, leider, manchmal sind die Moderatoren alles andere als neutral und behandeln nicht alle Kandidaten gleich. Nur ein wirklich geborener Showman findet solche Electainment-Veranstaltungen toll.

Was können Sie tun, dass Sie als Kandidat bei solchen Veranstaltungen nicht vorgeführt werden?

Fragen Sie den Veranstalter immer vorher, nach welchen "Spielregeln" die Veranstaltung abläuft. Sind Sie nicht damit einverstanden, dann sprechen Sie sich mit allen anderen Kandidaten ab und legen Sie  mit diesen zusammen faire Regeln für die Kandidatenvorstellung fest! Sind Sie sich alle einig bzw.die meisten einig, dann wird sich der Veranstalter danach richten müssen.

Als Vorbild können dabei die vielen Vorstellungsrunden herangezogen werden, die Gemeinden und Städte selbst veranstalten. Zwar wird dabei keine spektakuläre Show geboten, aber alle Kandidaten haben die gleichen Voraussetzungen.

Seriöse Kandidatenvorstellung / Diskussionsrunde:

  1. Jeder Kandidat hat eine feste Zeitvorgabe für die Vorstellung. In der Regel  sind das 15 oder 20 Minuten. Ein Schiedsrichter sagt eine Minute vor Ende dieser Zeitspanne Bescheid und bricht sofort ab, wenn die Zeit überschritten wird. Die Reihenfolge der Vorstellungen wird ausgelost.
  2. Die Gegenkandidaten verbringen die Zeit der Vorstellung der anderen Kandidaten nicht im Saal, sondern in einem extra Raum. In dieser Zeit, haben Sie auch keine Möglichkeit mehr von anderen auf die Inhalte und Aussagen ihrer Gegner gebrieft zu werden.
  3. Alle Fragen, die von Besuchern oder vom Moderator gestellt werden, müssen von allen Teilnehmern beantwortet werden. Dabei wird die Reihenfolge ständig geändert, sodass jeder einmal als Erster antworten bzw. als Letzter antworten muss. Sinnvoll ist es auch, dass die Besucher ihre Fragen auf bereitliegenden Zetteln den Moderator übermitteln, der die Fragen dann stellt.
  4. Assoziationsspielchen (Moderator gibt einen Begriff vor und die Teilnehmer müssen ihn ergänzen) haben in einer seriösen Vorstellungsrunde nichts zu suchen. Genauso wie Herzblatt-Fragen wie "Was finden Sie selbst an Kandidat 3 schlecht".
  5. Wahlkampfstände in der Umgebung des Veranstaltungsortes sind nicht erlaubt.

Ich selbst biete ein spezielles Kompaktcoaching an, um Kandidaten auf dieses wichtige Ereignis vorzubereiten. Mehr erfahren

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